Seniorenkonzert SWR

Impressionen von Wolfgang Weiler

Die Straßenbahn fuhr nicht, das Wetter erwies dem April seine Referenz, an den Aufzügen bildeten sich lange Staus - aber das SWR-Sinfonieorchester ließ alles vergessen: Beim Seniorenkonzert im Konzerthaus Freiburg konnten Bewohnerinnen, Bewohner und Betreuer am 18. April nachmittags eine Stunde lang einfach nur ein klassisches Konzert genießen. Gespielt wurden Werke von Franz Schuber, Ludwig van Beethoven, Robert Schumann und Johannes Brahms. Jascha von der Goltz führte einfühlsam und bescheiden in die Stücke ein und dirigierte die Streicher, Holzbläser und Blechbläser und Schlagzeuger zu einem fulminanten Klangerlebnis.

Für die Bewohner und Bewohnerinnen das Pflegeheim Haus Marga Sauter und die Wohnanlagen Kreuzsteinäcker und Laubenhof hatte Elisabeth Bonneau vom Freundeskreis Altenhilfe und Mitglieder aus dem Vorstand des Freundeskreises die Hin- und RückFahrt in zwei Kleinbussen der Heiliggeistspitalstiftung und die Begleitung in der Regionalbahn ab Littenweiler organisiert. Elisabeth Bonneau organisierte als Schnittstelle zum SWR die Konzertkarten (7 Euro, Begleitpersonen von Menschen mit Einschränkungen frei) und sorgte schon im Vorfeld für ausreichend Rollstuhl-Stellplätze, die Pflegenden und Ehrenamtliche des Freundeskreises betreuten die mobilitätseingeschränkten Konzertbesucher und -besucherinnen. 

Das Konzerthaus war für das Seniorenkonzert unter der Schirmherrschaft des Ersten Bürgermeister Ulrich von Kirchbach komplett auf die Bedürfnisse der älteren Menschen und ihrer Begleitpersonen "umgebaut" worden: Die gut 20 Stuhlreihen ganz vorne im Großen Saal waren ausgebaut, um Platz für Rollstuhlfahrer und ihre Begleitpersonen zu schaffen. Alle, sonst ansteigenden, Stufen der Parkettreihen waren abgesenkt, sodass eine ebene Fläche für rund 700 Konzertbesucherinnen und -besucher zur Verfügung stand. Zwar schränkte das für die hinteren Reihe den Blick auf die Orchesterbühne etwas ein, dem Hörgenuss tat es dank der mitreisenden Spielweise des Orchesters und der Raumakustik jedoch keinen Abbruch. 

Nach Ende des Konzertes bildeten sich zwar an den wenigen Aufzügen im Konzerthaus lange Schlangen, doch der Stimmung tat es keinen Abbruch - zumal vom überaus freundlichen und zuvorkommenden Personal des Konzerthauses Sekt und Getränke für die Wartenden gereicht wurde.   

Wolfgang Weiler, der Vorsitzende des Freundeskreis Altenhilfe, dankte dem SWR für das Pilotprojekt. "Ich bin sehr dankbar, dass dieses Konzert es den älteren und mobilitätseingeschränkten Menschen ermöglicht hat, wieder am kulturellen Leben der Stadt teilzuhaben. Auch viele ältere Menschen lieben klassische Musik, haben aber selten die Möglichkeit, ein Sinfoniekonzert am Abend zu besuchen." Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, sei genau "Sinn und Zweck der rund 150 ehrenamtlich Aktiven in den Altenhilfeeinrichtungen der Heiliggeistspitalstiftung".